Nicht Pegida ist das Problem, sondern die Ignoranz der Politik und des Establishments, die die Leute in Scharen in die Hände von politischen Rattenfängern treibt, die ihrerseits die Sorgen und Ängste der Menschen ausnutzen, um damit Staat zu machen. Diese Rattenfänger reiten auf einer gefährlichen Welle von Unwahrheit, ja sogar Lügen und Demagogie und verdrehen ganzen Völkerstämmen den Kopf, obwohl diese eigentlich nur auf ein Problem, dass sie sehen, aufmerksam machen wollten, aber nicht recht wissen, wie sie sich Gehör verschaffen sollen.
Dabei hat Henryk M. Broder natürlich Recht, wenn er sagt, die Leute, die in den Pegida-Montagsdemos mitlaufen, hätten einen sehr statischen Demokratiebegriff, einen, der davon ausgeht, dass Demokratie eine wunderschöne Boutique wäre und eben keine Werkstatt, in der gearbeitet und gebohrt wird, wo Späne fallen, weil eben auch gehobelt wird. Aber er hat auch Recht, wenn er bemerkt, dass sie spüren, dass etwas nicht stimmt im Staate Europa.
Aber ebenso Recht hat natürlich auch der kürzlich verstorbene Ralph Giordano, der sich bereits 2007 äußerst kritisch gegenüber dem Bau der Groß-Moschee in Köln zu Wort meldete. Nicht sehen zu wollen, dass eine Gefahr der Islamisierung besteht, ist auch eine Gefahr für die Demokratie. Auch der Islam muss sich wie alle anderen religiösen und gesellschaftlichen Grupperungen der öffentlichen Diskussion stellen und demzufolge auch kritisieren lassen, ohne die Gesellschaft auf die eine oder andere Art und Weise erpressen zu wollen. Ja, und die Frage ist natürlich berechtigt: Wo sind wir denn, dass wir uns überlegen müssten, ob unser Tun und Handeln radikalen Muslimen gefällt oder nicht?
Auch Udo Jürgens‘ Erfahrungen mit Leuten, die, so Jürgens, uns die Pest wünschen, über die der am Wochenende verstorbene Entertainer wenige Tage vor seinem 80. Geburtstag im Ö1-Mittagsjournal berichtete, sind eben nicht in einem Handstreich vom Tisch zu wischen: Wir müssen uns dem Thema stellen!
Vielleicht sind auch die bereits 2010 geäußerten Befürchtungen der CIA nicht ganz von Pappe…
Wir müssen uns dem Thema stellen, nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa, bevor es zu spät ist.